Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1052 unter dem Namen lutere Bach; von 1287 ist der heutige Name überliefert. Der Ortsname geht auf einen Gewässernamen zurück und bedeutet klarer oder heller Bach.

 

Seit dem Mittelalter unterstand Luterbach dem Sankt-Ursen-Stift in Solothurn und kam 1356 unter die direkte Verwaltung der Stadt Solothurn. Ab 1466 gehörte es zur Vogtei Kriegstetten und war dem Gerichtsort Zuchwil zugeteilt. Die hohe Gerichtsbarkeit oblag zunächst den Grafen von Kyburg und Buchegg, ging 1406 an Bern und erst 1516 ebenfalls an Solothurn. Nach dem Zusammenbruch des Ancien Régime (1798) gehörte Luterbach während der Helvetik zum Distrikt Biberist und ab 1803 zum Bezirk Kriegstetten, der 1988 offiziell in Bezirk Wasseramt umbenannt wurde.

 

An der Emme bestand früher eine Hammerschmiede. Im Jahr 1872 wurde an der Grenze zu Derendingen Kammgarnspinnerei Schoeller & Lang gegründet, die bald durch eine Kammgarnweberei ergänzt wurde. Die Nähe dieser Fabrik führte in Luterbach zu einem markanten Bevölkerungswachstum von 396 Einwohnern (1870) auf 1050 Einwohner (1900).

 

Mit 3555 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2020) gehört Luterbach zu den mittelgrossen Gemeinden des Kantons Solothurn.

 

Luterbach war bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Die Wasserkraft des Dorfbachs wurde früher für den Betrieb einer Mühle genutzt. Heute haben der Ackerbau und der Obstbau sowie die Viehzucht nur noch einen marginalen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung.

 

Zahlreiche weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden. Seit den 1960er Jahren haben sich dank der guten Verkehrslage verschiedene Unternehmen in Luterbach niedergelassen. Gewerbe- und Industriezonen befinden sich in Bahnhofnähe nördlich des Dorfes. Heute sind in der Gemeinde Betriebe der Elektro- und der Elektronikbranche (Schaffner Holding), des Bau- und Transportgewerbes, der Informationstechnologie, des Gartenbaus, der Präzisionsmechanik, eine Sägerei, sowie weitere mechanische Werkstätten vertreten.

 

Prägend für das Dorf war zudem jahrzehntelang die Zellulosefabrik in Attisholz am nördlichen Aareufer (mit Sitz in Riedholz). Zur Fabrik gehörte ein grosses Holzlager in Luterbach zwischen Bahnhof und Aare. Die letzte Besitzerin, der norwegische Konzern Borregaard, hat die Fabrik mit zuletzt 440 Arbeitsplätzen im Januar 2009 geschlossen.

 

In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf auch zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die hauptsächlich in der Region Solothurn arbeiten.

 

Text Wikipedia